Chronopathologie der Hyperonie und antihypertensive Chronotherapie
- Olen Johannsen
- 12. Juli 2019
- 1 Min. Lesezeit
Chronopathologie der Hypertonie: Während der zirkadiane Rhythmus bei der primären Hypertonie meist erhalten ist, sind renale Hochdruckformen häufig gekennzeichnet durch eine nächtliche Hypertonie mit gestörter zirkadianer Rhythmik. An eine gestörte nächtliche Blutdruckregulation ist auch zu denken bei Diabetikern sowie bei Hypertonikern mit anderen sekundären Hochdruckformen – ein- schließlich Schlafapnoesyndrom – und mit Endorganschäden. Insbesondere bei älteren Menschen mit Hinweisen auf stumme zerebrale oder myokardiale Ischämien ist evtl. eine zu starke nächtliche Blutdrucksenkung zu beobachten.
Chronotherapie: Sowohl eine unzureichende Nachtabsenkung oder ein Anstieg des Blutdrucks in der Nacht (non-dipper und inverted dipper) als auch eine zu starke Blutdrucksenkung (extreme dipper) ist mit einem erhöhten Risiko verbunden. Bei diesen Patienten ist eine individuelle ABDM-gesteuerte Pharmakotherapie unter besonderer Berücksichtigung der Dosierungsintervalle notwendig. Dieses Vorgehen wird durch die antihypertensive Chronotherapie beschrieben.
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Ein sehr aufschlussreicher Artikel, der die immense Bedeutung der zirkadianen Rhythmik für die Blutdruckregulation beleuchtet. Ergänzend zur medikamentösen Chronotherapie sollte die Optimierung der Schlafumgebung als Teil einer umfassenden „Chronohygiene“ nicht unterschätzt werden. Die Schaffung absoluter Dunkelheit ist hier ein entscheidender Faktor, weshalb hochwertige Verdunkelungsvorhänge die Schlafqualität und somit die nächtliche Blutdruckabsenkung signifikant unterstützen können.
Die Rolle von Licht und Melatonin
Der Zusammenhang ist wissenschaftlich fundiert: Lichtexposition während der Nacht unterdrückt die Produktion des Hormons Melatonin. Melatonin ist jedoch nicht nur ein „Schlafhormon“, sondern es spielt auch eine wichtige Rolle bei der Synchronisation unserer inneren Uhr (im Nucleus suprachiasmaticus) und trägt zur Gefäßerweiterung bei, was den Blutdruck senkt. Ein dunkler Schlafraum fördert eine robuste Melatonin-Ausschüttung, stabilisiert den Schlaf-Wach-Rhythmus und unterstützt das…